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Politik - 09.01.2019

Das Märchen von den tödlichen Diesel-Abgasen

Aktuell greifen in unserem Land die ersten Diesel-Fahrverbote. So ist die Stuttgarter Innenstadt seit einer Woche für PKW der Generation E4 und älter gesperrt. Viele Diesel sind zu den Schmuddelkindern der Nation geworden. Allerdings sind die Folgen zu hoher Stickstoff- oder Feinstaub-Werte umstritten.

Am Montag sprachen zahlreiche Experten in der ARD-Doku-Reihe „Exclusiv im Ersten“ über das deutsche Diesel-Desaster!

Umstrittene Grenzwerte

Die Deutsche Umwelthilfe behauptet, fast 13 000 vorzeitige Todesfälle gingen jährlich auf das Konto des Diesels. Auch deshalb erstreitet ihr Chef Jürgen Resch aktuell vor Gericht ein Fahrverbot nach dem anderen. Immer wieder sind dabei die Grenzwerte für Stickstoffoxid (NO2) und Feinstaub die rechtliche Grundlage für neue Fahrverbote. Sie basieren allerdings auf umstrittenen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation.

Nur Deutschland hat diese übernommen. Während in den USA 100 Mikrogramm Stickstoffoxid pro Kubikmeter Luft erlaubt sind, liegt der Grenzwert bei uns bei 40 Mikrogramm.

Das Umweltbundesamt hält diese Grenze weiterhin für angemessen. Vertreter Wolfgang Straff: „Mit je zehn Mikrogramm pro Kubikmeter steigt die Anzahl von Menschen, die bestimmte Erkrankungen, zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, entwickeln.“

Der ärztliche Direktor des Stuttgarter Krankenhauses vom Roten Kreuz, Martin Hetzel, tritt dieser These aber entschieden entgegen:

„Es gibt keine Feinstaub-Erkrankung der Lunge oder des Herzens und auch keine NO2-Erkrankung dieser Organe. Es gibt auch keinen einzigen Todesfall, der kausal auf Feinstaub oder NO2 zurückzuführen wäre!“

Auch der Ex-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie, Dieter Köhler, sagt: „Der jetzige Grenzwert für NO2 und auch Feinstaub ist völlig ungefährlich und produziert keinen einzigen Toten!“

Verfälschte Messungen?

Andere Experten zweifeln sogar die in den Innenstädten verwendeten Messverfahren für Feinstaub und Stickstoffoxid an.

Fachleute vom Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktur-Systeme untersuchen in der ARD-Doku eine der verkehrsreichsten Kreuzungen des Landes: das Neckartor in Stuttgart. Zehntausende Autos donnern dort täglich in die Stadt rein und raus. Aufgrund der besonderen Kessellage gilt die Landeshauptstadt als besonders anfällig für Feinstaub- und Stickstoffoxid-Belastung.

Tatsächlich behaupten die Fachleute vom Fraunhofer-Institut aber, das Messgerät in Stuttgart sei an einer Ampel unvorteilhaft platziert und würde die Messergebnisse verfälschen. Zwar sind die Werte an der Straße tatsächlich hoch, nur ein paar Meter weiter, im Park, halbieren sie sich allerdings.

Matthias Klingner vom Fraunhofer-Institut: „Wenn wir uns die hohen Werte anschauen, dann sind das die Autos, die nach der Rotphase anfahren. Da brauche ich besonders viel Treibstoff. Das sieht man hier, eigentlich der Grund, weshalb solche Messstationen ein ganzes Stück entfernt stehen sollen von den Kreuzungen, um diese Anfahrvorgänge eben nicht explizit zu erfassen. Aber so erzeugt man eben hohe Stickoxidwerte.“

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Quelle: Reuters
3:11 Min.

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