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Politik - 15.07.2019

„Geht in eure Länder zurück“

Quelle: Reuters
1:17 Min.

Donald Trump (73) hat einmal mehr den verbalen Vorschlag-Hammer rausgeholt, der an seinen berühmten „Dreckslöcher“-Ausfall erinnern ließ.

Und dabei hat er sich ausgerechnet auf die Seite seiner erbitterten Gegnerin und Sprecherin des Abgeordnetenhauses Nancy Pelosi (79) geschlagen, die sich darüber bestenfalls heimlich freuen dürfte.

Der 45. US-Präsident erklärte über eine Gruppe von vier neugewählten Abgeordneten, die alle dunkelhäutig und/oder nicht-christlich sind: Sie sollten „zurückgehen, wo sie herkommen“ anstatt den Amerikanern „lautstark und bösartig zu sagen, wie man ein Land regieren solle“.

So interesting to see “Progressive” Democrat Congresswomen, who originally came from countries whose governments are a complete and total catastrophe, the worst, most corrupt and inept anywhere in the world (if they even have a functioning government at all), now loudly……

— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) July 14, 2019

….and viciously telling the people of the United States, the greatest and most powerful Nation on earth, how our government is to be run. Why don’t they go back and help fix the totally broken and crime infested places from which they came. Then come back and show us how….

— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) July 14, 2019

….it is done. These places need your help badly, you can’t leave fast enough. I’m sure that Nancy Pelosi would be very happy to quickly work out free travel arrangements!

— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) July 14, 2019

Amerikas Liberale begehrten empört auf und schreien einmal mehr: „Rassismus!“

Trump sagte nicht namentlich, welche Abgeordneten gemeint waren, aber es dürften DIESE vier Frauen sein. Sie alle liegen seit ihrer Wahl im November 2018 im Dauer-Klinisch mit dem moderaten Flügel ihrer eigenen Partei und ziehen die Demokraten massiv nach links:

  • Alexandria Ocasio-Cortez (29) aus der New Yorker Bronx. Sie hat puertorikanische Wurzeln.
  • Ilhan Omar (37) aus Minnesota. Sie wurde in Mogadischu (Somalia) geboren. Die Muslimin trägt Kopftuch und fiel bereits mit krass antiisraelischen Äußerungen auf.
  • Rashida Tlaib (42) aus Michigan. Sie ist die Tochter palästinensischer Einwanderer und ebenfalls Muslimin, wehte bei ihrer Wahl ins Repräsentantenhaus die palästinensische Flagge.
  • Ayanna Pressley (45) aus Massachusetts. Sie ist die erste Afro-Amerikanern, die von ihrem Staat in den US-Kongress gewählt wurde.

Trump schrieb auf Twitter: „So interessant zu sehen, wie progressive demokratische Kongress-Frauen, die ursprünglich aus Ländern kommen, deren Regierungen eine komplette und totale Katastrophe und die schlimmsten, korruptesten und unfähigsten irgendwo auf der Welt sind, jetzt lautstark und bösartig den Menschen in den USA, der größten und mächtigsten Nation auf Erden, sagen, wie unsere Regierung geführt werden soll.“

Er fügte an: „Warum gehen sie nicht zurück und helfen, die total zerbrochenen und von Kriminalität verseuchten Orte zu reparieren, aus denen sie gekommen sind. Und danach können sie ja zurückkommen und uns zeigen, wie es geht.“

Die „New York Times“ sah umgehend ein klares Kalkül in dem provokanten Tweet. „Er lieferte die Kommentare ausgerechnet an dem Tag ab, für den er weitreichende Razzien gegen illegale Einwanderer versprochen hatte.“ Dies signalisiere einen neuen Tiefpunkt in seiner Bereitschaft, diesen öffentlichen Konflikt im Wahlkampf anzuheizen.

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Seine Rechnung könne jedoch nur teilweise aufgehen. Zwar stießen seine „Beleidigungen“ bei seiner Basis auf Applaus, doch sie vereinten die zuletzt tief zerstrittenen Demokraten. Nancy Pelosi, die Vertreterin des demokratischen Establishments, nutzte die Gelegenheit, um sich schützend vor die vier jungen Repräsentantinnen zu stellen, die ihr sonst mit radikalen Positionen weit links das Leben so schwer machen.

I reject @realDonaldTrump’s xenophobic comments meant to divide our nation. Rather than attack Members of Congress, he should work with us for humane immigration policy that reflects American values. Stop the raids – #FamiliesBelongTogether!

— Nancy Pelosi (@SpeakerPelosi) July 14, 2019

„Ich lehne Donald Trumps fremdenfeindliche Kommentare ab, die unsere Nation spalten sollen“, twitterte sie. „Anstatt Mitglieder des Kongresses zu attackieren, sollte er lieber mit uns zusammen an einen menschlichen Einwanderungspolitik arbeiten. Die Razzien müssen aufhören. #Familien gehören zusammen.“

Und weiter im nächsten Tweet: „Wenn Donald Trump vier amerikanischen Frauen im Kongress sagt, sie sollen in ihre Länder zurückgehen, dann bekräftigt er, dass er mit seinem Plan, ‚Amerika wieder groß‘ zu machen, schon immer ‚Amerika wieder weiß machen‘ gemeint hat“, schrieb sie.

When @realDonaldTrump tells four American Congresswomen to go back to their countries, he reaffirms his plan to “Make America Great Again” has always been about making America white again.

Our diversity is our strength and our unity is our power. https://t.co/ODqqHneyES

— Nancy Pelosi (@SpeakerPelosi) July 14, 2019

Bleibt die Frage: Wie lange wird die neue Einigkeit unter den Demokraten halten? Denn Alexandria Ocasio-Cortez hatte erst in der vergangenen Woche ihrer Chefin Nancy Pelosi ebenfalls Rassismus vorgeworfen.

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