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Politik - 12.12.2018

Alle zehn Minuten stirbt im Jemen ein Kind

Alle zehn Minuten stirbt im Jemen ein Kind aus vermeidbaren Gründen: Das UN-Kinderhilfswerk Unicef macht in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht auf die verzweifelte Lage der Kinder in dem Bürgerkriegsland aufmerksam.

Fehlende Impfungen und die Folgen von Mangelernährung seien maßgeblich für die Todesfälle verantwortlich. Schätzungsweise sieben Millionen Kinder im Jemen befänden sich derzeit am Rande einer Hungersnot, berichtet Unicef.

1,8 Millionen Kinder unter fünf Jahren seien akut mangelernährt, bei 400 000 von ihnen sei dies lebensbedrohlich. Bei rechtzeitiger Behandlung könnten sich diese Kinder aber schnell erholen. In diesem Jahr seien 230 000 Kinder mit therapeutischer Nahrung ernährt worden.

Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks sind insgesamt 22 Millionen Menschen im Jemen auf humanitäre Hilfe angewiesen, die Hälfte davon Kinder. Acht Millionen Kinder und ebenso viele Erwachsene hätten keinen verlässlichen Zugang zu Trinkwasser, sanitären Anlagen und ausreichender Hygiene.

Nach Einschätzung der Vereinten Nationen herrscht im Jemen die größte humanitäre Krise weltweit. Ein Euro pro Tag pro Kind würde für genug Spezialnahrung reichen. Unicef hat die internationale Gemeinschaft zu mehr Engagement im Kampf gegen die humanitäre Tragödie im Jemen aufgerufen.

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„Im Jemen zahlen die Kinder den höchsten Preis für die Unfähigkeit der Erwachsenen, Frieden zu schaffen und die gewaltigen Probleme des Landes zu lösen“, erklärte Georg Graf Waldersee, Vorsitzender von Unicef Deutschland.

„Hunger ist kein unabwendbares Schicksal“, sagte er. Lange sei die Tragödie im Jemen von der Weltöffentlichkeit nicht wahrgenommen worden, auch weil Journalisten der Zugang in die Krisenregion verweigert worden sei. Die jetzt in Schweden unter UN-Vermittlung stattfindenden Friedensverhandlungen seien deshalb ein Zeichen der Hoffnung.

Offiziell sei zwar noch keine Hungersnot erklärt worden, aber in der Realität hungerten oder verhungerten sogar täglich Kinder, betonte Cappelaere.

Die Nothilfeoperation im Jemen sei die bisher größte in der 72-jährigen Geschichte der Organisation. So würden 230 000 Kinder mit Spezialnahrung versorgt und damit vor dem sicheren Tod bewahrt worden.

Unicef forderte die Konfliktparteien auf, umgehend zu einer friedlichen Lösung zu kommen. Angriffe auf Schulen, Kliniken und zivile Einrichtungen müssten sofort eingestellt werden. Gleichzeitig appellierte das UN-Kinderhilfswerk an die internationale Gemeinschaft, die dringend benötigte Hilfe für Kinder und Familien stärker zu unterstützen.

Seit 2015 wird das Land von einem blutigen Bürgerkrieg verwüstet.

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