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Politik - 20.11.2018

Wer besser gebildet ist, ist toleranter

Millionen Menschen sind auf der Flucht! Der Weltbildungsbericht der Unesco hat jetzt untersucht wie sich Migration und Flucht auf Bildung auswirken.

Acht interessante Fakten aus dem Bericht

► Menschen, die höher gebildet sind, entscheiden sich eher für Migration!

Laut Weltbildungsbericht gibt es einen Zusammenhang zwischen Bildungsstand und Zeitpunkt der Migration: „Einwanderer in die USA aus El Salvador, Haiti, Mexiko und Nicaragua ohne ordnungsgemäße Dokumente verfügen im Durchschnitt über mehr Bildung als Saisonarbeiter, aber weniger als jene, die einen legalen Aufenthaltsstatus erhielten.“

► Migranten lassen häufig Kinder zurück:

„Auf den Philippinen lebt mindestens ein Elternteil von geschätzten 1,5 bis drei Millionen Kindern im Ausland. Die Wirkung von Geldsendungen von Migranten in ihre Heimat auf Bildung kann zentral sein. Weltweit erhielten private Haushalte im Jahr 2017 Geldsendungen aus dem Ausland in Höhe von 613 Milliarden
US-Dollar, wovon 466 Milliarden US-Dollar an Haushalte in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen gingen – dieser Betrag übersteigt Gelder der offiziellen Entwicklungszusammenarbeit um das Dreifache. Indien und China erhielten rein rechnerisch den höchsten Betrag, doch anteilig am Bruttoinlandsprodukt gemessen
lagen Kirgisistan und Tonga vorn.“

  • Internationale Studie belegt

    Deutschlands (Aus)Bildung ist top

    In ihrem aktuellen Bildungsbericht hebt die OECD die große Bedeutung der Berufsausbildung in Deutschland hervor.

► Ein Schulabbruch kann vom Ankunftsalter im Zielland abhängen:

Die Ergebnisse variieren erheblich, je nachdem ob Lernende am Anfang, in der Mitte oder zum Ende der Pflichtschulbildung in ein neues System eintreten. In den Vereinigten Staaten schlossen 40 Prozent der mexikanischen Migranten, die im Alter von sieben Jahren ankamen, die Sekundarschule nicht ab – im Vergleich zu 70 Prozent jener, die erst im Alter von 14 Jahren kamen.

Der Anteil an Migranten kann auch die Bildungsergebnisse benachteiligter Einheimischer beeinträchtigen

„In Norwegen wurde an einer Schule ein Zusammenhang zwischen dem Anstieg des Migrantenanteils um zehn Prozentpunkte und dem Anstieg von
Schulabbrüchen unter Einheimischen um drei Prozentpunkte festgestellt“, heißt es in dem Unesco-Bericht.

► In allen Ländern, in die sich Menschen flüchten, herrscht Lehrermangel

„Die Einschulung aller syrischen Schülerinnen und Schüler in der Türkei würde etwa 80 000 zusätzliche Lehrkräfte erfordern. In Deutschland werden zusätzlich 24 000 Lehrkräfte und 18 000 weitere pädagogische Fachkräfte benötigt. Uganda braucht 7000 zusätzliche Grundschullehrer für die Bildung von Flüchtlingen.“

► Wer besser gebildet ist, ist toleranter

„Menschen mit höherer Bildung waren weniger ethnozentrisch, wertschätzten kulturelle Vielfalt mehr und sahen die wirtschaftlichen Auswirkungen von Migration positiver. Untersuchungen zeigten, dass Menschen mit tertiärer Bildung zwei Prozentpunkte toleranter waren als Menschen mit Sekundarschulabschluss, die wiederum zwei Prozentpunkte toleranter als jene mit Grundschulabschluss waren. Jüngere Menschen, insbesondere hochgebildete, haben tendenziell positivere Einstellungen gegenüber Migration.“

► Lehrer werden allein gelassen

„In der Ausbildung von Lehrkräften wird zumeist mehr Gewicht auf Allgemeinwissen als auf praktische Pädagogik gelegt. Eine Untersuchung von 105 Ausbildungsprogrammen in 49 Ländern stellte fest, dass nur ein Fünftel davon die Lehrkräfte darauf vorbereitete, interkulturellen Konflikten zuvorzukommen und solche zu lösen oder psychologische Behandlungen und Verweisungsoptionen für Lernende mit entsprechendem
Bedarf zu kennen.“

► Deutschland kaum interessant für international Studierende

„Die Hälfte aller internationalen Studierenden geht in fünf englischsprachige Länder: Australien, Kanada, Neuseeland, Großbritannien und die Vereinigten Staaten. Der Anteil internationaler Studierender in Frankreich und Deutschland ist auf acht beziehungsweise sechs Prozent gestiegen, was teils darin begründet ist, dass diese zunehmend Post-Graduierten-Studiengänge in englischer Sprache anbieten. 2016 stammten allein aus China, Indien und der Republik Korea 25 Prozent aller im Ausland Studierenden. Europa war 2016 die zweitgrößte
Herkunftsregion mit einem Anteil von 23 Prozent, wobei 76 Prozent der 0,9 Millionen
mobilen europäischen Studierenden innerhalb Europas blieben.“

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