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Politik - 13.05.2019

So brutal lässt Assad seine Gegner foltern

Wer hungrig ist, dem wird der Mund gestopft. Mit seinen eigenen Exkrementen. Das berichtet eine ehemalige Gefangene, die die unmenschlichen Zustände in den syrischen Folter-Knästen überlebt hat.

Syriens Diktator Baschar al Assad schreckt beim Umgang mit Kritikern und Gegnern vor nichts zurück. Ein Bericht der „New York Times“ zeigt jetzt die Zustände, die Methoden und Geschichten wie aus einem Horrorfilm-Drehbuch offenbaren – und ein unendliches Entsetzen über die Unmenschlichkeit hinterlassen.

Muhannad Ghabbash, ein Jura-Student aus Aleppo, konnte dem Folter-Knast nach 19 Monaten entkommen. Er berichtet, wie er seinen Handgelenken aufgehängt, blutig geschlagen, mit Elektroschocks gefoltert wurde. Der Lauf einer Pistole wurde in seinem Mund gesteckt.

Der Vorwurf an ihn: Er habe friedliche Proteste gegen das syrische Regime organisiert. Nach zwölf Tagen ununterbrochener Folter erfand er ein Geständnis, dass er einen Bombenanschlag geplant hätte.

Er ist kein Einzelfall: Laut des syrischen Netzwerks für Menschenrechte sind in den vergangenen Jahren fast 128 000 Menschen, die Assad in seine Folter-Gefängnisse hat stecken lassen, nie wieder aufgetaucht – die Organisation geht davon aus, dass sie entweder tot oder noch immer in Haft sind. Fast 14 000 wurden unter Folter getötet. Die UN verurteilt diesen Prozess als „Extermination“ (zu deutsch: Vernichtung).

Aktuell gebe es in jeder Woche mehr als 100 willkürliche Festnahmen, berichtet das Netzwerk.

  • Syrischer Junge klagt an

    Assad hat meine Stadt ausgelöscht!

    Sein Zuhause ist jetzt eine Geisterstadt! Heute vor zwei Jahren bombardierten Soldaten von Diktator Assad Yusuffs Heimatstadt.

Die Methoden im Horror-Folter-Knast

In Gesprächen mit Ex-Häftlingen werden in der „New York Times“ die grausamen Methoden in Assads Folter-Knästen offenbart.

▶︎ Die Neuankömmlinge werden sexuell missbraucht, auf die Genitalien geschlagen – sie werden dazu gezwungen, sich gegenseitig zu prügeln oder sogar umzubringen.

Ghabbash berichtet, dass er in mindestens zwölf verschiedenen Gefängnissen gefoltert wurde.

Irgendwann wachte er bewusstlos in einem eiskalten Flur auf, wo auf ihn eingeprügelt wurde. Ein Offizier steckte ihm eine Pistole in den Mund, ein anderer sagte immer wieder, dass die Frau, die man in der Ferne schreien hörte, seine Mutter sei.

Ghabbash sammelte die Zehennägel, die sie im ausgerissen haben, und die Haut, die sich von seinen geschlagenen Fußsohlen abpellte. Er wollte sie eines Tages einem Richter zeigen – doch seine Hose, in deren Tasche er die Beweise aufbewahrte, wurde ihm schließlich weggenommen.

In Tiertransportern wurden viele Gefangene, mit einem Arm an Fleischhaken, von Gefängnis zu Gefängnis transportiert.

Wenn die Rebellen in Syrien Fortschritte gemacht hatten, wurden die Foltermethoden für die Insassen noch grausamer. Von Vergewaltigungen, Massen-Exekutionen und Menschen, die man einfach an ihren Wunden und Krankheiten hat sterben lassen.

Sadistische Dinner-Abende

Ein Wächter, der sich selbst „Hitler“ nannte, organisierte sadistische Dinner-Abende für sich und seine Kollegen. Manche Gefangene mussten knien, um als Stuhl oder Tisch zu dienen. Andere mussten Tiere spielen. „Der Hund musste bellen, die Katze miauen, die Hähne krähen. ,Hitler‘ hat versucht, sie zu bändigen. Wenn er einen Hund streichelte, sollte der andere Hund spielen, dass er eifersüchtig ist.“

In vielen Zellen gibt es laut den Berichten es keine Toiletten. Als Nahrung gab es meist nur ein paar Bissen verrotteter Speisen. Einige Gefangene sterben vom blanken psychologischen Kollaps.

Falls ein kranker oder verletzter Insasse in ein Krankenhaus gebracht wurde, bedeutete das nicht unbedingt Besserung. Zucker-Patienten wurde Insulin verwehrt, bis sie starben. Menschen, die nach Schmerzmittel schrieen, wurden blutig geschlagen.

Syriens Diktator wird für diese Horror-Zustände wohl nie zur Rechenschaft gezogen werden – egal wie viele Menschen in seinen Foltergefängnissen verschwanden und getötet wurden.

  • Bericht der „Washington Post“

    Assad leert seine Gefängnisse – durch Massenmord

    Syriens Gefängnisse leeren sich. Doch nicht, weil Assad endlich die politischen Gefangenen entlässt – sondern weil er sie ermordet.

  • Festnahmen in Deutschland

    Erstmals kommen Assads Folter-Schergen vor Gericht

    Es könnte der erste Prozess überhaupt gegen höherrangige Folterschergen des Assad-Regimes werden!

Allerdings geht die deutsche Justiz zum ersten Mal mit zwei Festnahmen gegen Verantwortliche vor. Wegen ihrer Gräueltaten müssen sich zwei frühere Geheimdienstmitarbeiter vor einem deutschen Gericht verantworten. Ihnen werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Dabei geht es um Folterungen und körperliche Misshandlungen in Tausenden Fällen.

Es ist das erste Mal überhaupt, dass deutsche Ermittler wegen der Verbrechen im syrischen Bürgerkrieg gegen Mitarbeiter des Regimes vorgehen.

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