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Politik - 21.03.2019

Sex vor der Ehe mitStockschlägen bestraft

Stockschläge als Bestrafung fürs Kuscheln …

Wieder sind in der indonesischen Provinz Aceh mehrere Menschen öffentlich mit Stockschlägen bestraft worden. Die Gründe für das barbarische Urteil: Händchenhalten, Kuscheln und Sex vor der Ehe.

Die fünf Paare wurden am Mittwoch vor einer Moschee in der Provinzhauptstadt Banda Aceh jeweils zwischen vier und 22 Mal mit einem Rohrstock geschlagen. Alle von ihnen hatten zuvor Haftstrafen von mehreren Monaten abgesessen.

Aceh ist die einzige Provinz Indonesiens, in der die Scharia, also streng-islamistisches Recht, gilt.

  • Kommentar

    Stoppt diese Barbarei

    Indonesien ist ein beliebtes Urlaubsziel, aber auch Schauplatz von drastischen Gewaltstrafen, etwa bei öffentlichen Auspeitschungen!

  • Scharia-Gewalt in Indonesien

    Sex öffentlich mit Stockschlägen bestraft

    In der Provinz Aceh in Indonesien gilt seit 2001 das Gesetz der Scharia – und die Menschen müssen darunter leiden.

Dass die Bevölkerung der Provinz solche Strafen befürwortet, erkennt man am großen Andrang, den es zu den öffentlichen Bestrafungen gibt: Auch diesmal versammelten sich wieder Hunderte Menschen, darunter viele Kinder, um der drakonischen Strafe beizuwohnen. Die Gaffer fotografierten und filmten die brutale Zurschaustellung.

Stockschläge sind eine verbreitete Strafe in Aceh, die auch für Alkoholkonsum und Glücksspiel verhängt wird. Menschenrechtsgruppen haben das Vorgehen als grausam bezeichnet und seine Abschaffung gefordert – eine Forderung, die Indonesiens Präsident Joko Widodo unterstützt.

Indonesien ist mit rund 255 Millionen Einwohnern (davon knapp 90 Prozent Muslime) das bevölkerungsstärkste muslimische Land der Welt. Seit 2001 gilt in Aceh die Scharia, seitdem gibt es wiederholt erschreckende Nachrichten aus der Region:

► Beim Tsunami 2004 war Aceh die mit Abstand am heftigsten betroffene Provinz, 170 000 Menschen starben, eine halbe Million Menschen wurde obdachlos. Religion wurde danach immer wichtiger, sagen Beobachter, denn der Glaube ging um, dass der schreckliche Tsunami eine Strafe Gottes gewesen sei

► 2005 gab es dann die erste öffentliche Auspeitschung. Mit Prügel werden seitdem auch Glücksspiel, Diebstahl und Homosexualität bestraft. Eine Behörde mit eigener Sittenpolizei überwacht die Einhaltung auf den Straßen.

► 2015 wurde die Prügelstrafe auch auf den Austausch von Intimitäten zwischen Unverheirateten ausgeweitet.

► 2016 wurde erstmals eine 60 Jahre alte nicht-muslimische Frau mit 30 Stockschlägen bestraft, weil sie angeblich Alkohol verkauft hatte.

► 2017 wurden erstmals zwei Männer mit jeweils 83 öffentlichen Stockschlägen für einvernehmlichen gleichgeschlechtlichen Sex bestraft.

► 2018 wurden mindestens sechs Menschen unter dem umstrittenen Gesetz gegen Blasphemie (Gotteslästerung) verurteilt.

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