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Politik - 12.05.2019

Kim tötete seinen Onkel und präsentierte dessen Kopf

Trump reagiert auf Raketen-Tests +++ Experte: »Verhandlungsklima nicht förderlich

US-Präsident Donald Trump konterte den neuen Raketentest seines „Freundes“ Kim Jong-un direkt mit einer verbalen Provokation. Laut „Washington Post“ plauderte Trump detailliert aus, wie der Onkel des nordkoreanischen Diktators hingerichtet wurde. Demnach habe Kim sogar den Kopf von Jang Song-thaek ausstellen lassen.

Obwohl die staatlichen Medien Nordkoreas im Jahr 2013 bekannt gaben, dass Jang hingerichtet wurde, gibt es keine öffentlichen Berichte über eine Leichenausstellung. Bisher wurde angenommen, dass Kim seinen Onkel durch ein Erschießungs-Kommando töten ließ.

▶︎ Nordkorea-Experte Hartmut Koschyk* zu BILD: „In jedem Fall dient eine solche Indiskretion nicht einem Verhandlungsklima, um in den Beziehungen zwischen den USA und Nordkorea zu Fortschritten zu kommen.“

Haben die Raketentests Trump zum Plaudern animiert?

Nordkoreas Präsident Kim Jong-un habe eine Übung zu einem „Langstrecken-Angriff“ beaufsichtigt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Freitag. „Auf dem Kommandoposten“ habe Kim „die Anweisung zum Start der Übung gegeben“.

US-Präsident Donald Trump sagte vor Journalisten im Weißen Haus: „Niemand ist glücklich darüber.“ Seine Regierung schaue sich die Tests „sehr ernsthaft“ an. Dann stellte er die Verhandlungsbereitschaft Pjöngjangs über das Atomprogramm infrage: „Wir werden sehen, was passiert. Ich weiß, sie wollen verhandeln, sie sprechen übers Verhandeln. Aber ich denke nicht, dass sie bereit zum Verhandeln sind.“

Trump sieht in den Raketentests allerdings noch keinen Vertrauensbruch. „Irgendwann vielleicht, aber derzeit nicht“, sagte er in einem „Politico“-Interview.

▶︎ Wie geht es jetzt nach den jüngsten Raketentests weiter?

Koschyk: „Das ist im Moment schwer zu sagen. Südkorea versucht ja, den Gesprächsfaden zu Nordkorea aufrecht zu halten, stößt aber auch an seine Grenzen, wenn Kim Jong-un wieder in eine Provokations-Strategie zurückfällt.“

Und weiter: „Eventuell könnten China und Russland hier vermittelnd auf Nordkorea einwirken, nachdem die verschiedenen Treffen zwischen Xi und Kim sowie der Gipfel zwischen Putin und Kim die Rolle und Verantwortung Chinas und Russlands in dem Prozess der Lösung der Nuklearkrise auf der koreanischen Halbinsel dokumentiert haben.“

Nordkorea machte keine Angaben dazu, welche Art von Waffen abgefeuert wurden. In der Mitteilung wurden Wörter wie Rakete, Geschoss oder Projektil vermieden.

▶︎ Der Test sei darauf ausgelegt gewesen, „die Fähigkeit zu schneller Reaktion der Verteidigungseinheiten“ zu prüfen. Die Einheiten hätten ihre „Macht“ bei dem Test unter Beweis gestellt. Mit einem möglichen Verweis auf weitere Tests berichtete KCNA, Kim habe „wichtige Aufträge auf den Weg gebracht, um die Schlagkraft der Verteidigungseinheiten weiter zu erhöhen“.

Südkoreas Generalstab hatte am Donnerstag erklärt, Nordkorea habe zwei Raketen abgefeuert, bei denen es sich anscheinend um Kurzstreckenraketen gehandelt habe. Die Raketen seien vom Stützpunkt Kusong in der westlichen Provinz Pyongan in Richtung Osten abgeschossen worden.

Was will Kim mit seinen Waffen-Tests erreichen?

▶︎ Welche Strategie verfolgt Kim?

Koschyk: „Ich habe für Nordkoreas Politik den Begriff „rational irrational“ geprägt. Damit will ich sagen, dass Kim oftmals Schritte unternimmt, die wir nicht einordnen können und für uns irrational sind, für ihn und sein Regime allerdings logisch, konsequent und damit rational.“

Und weiter: „Kim will offenbar durch seine neuerlichen Drohgebärden die internationale Gemeinschaft daran erinnern, dass er dem dem Angebot des Zuckerbrotes der Konzessionsbereitschaft auch wieder die Peitsche seiner Raketen schwingen lassen kann! Es bleibt jedenfalls spannend in Nordostasien!“

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Das Auswärtige Amt forderte Pjöngjang auf, „jegliche Provokation zu unterlassen“. Es verurteilte den zweiten ballistischen Raketentest Nordkoreas binnen fünf Tagen scharf. Jeder Test stärke Zweifel an der Bereitschaft Pjöngjangs, sein Atomwaffenprogramm aufzugeben.

▶︎ US-Behörden gaben derweil die Beschlagnahme eines nordkoreanischen Frachtschiffs bekannt. Die „Wise Honest“ habe Kohle exportiert und schwere Maschinen importiert und damit das internationale Embargo gegen Nordkorea verletzt, teilte der US-Bundesanwalt Geoffrey Berman mit. Nach seinen Angaben ist es das erste Mal, dass ein nordkoreanisches Frachtschiff wegen Verstoßes gegen die Sanktionen beschlagnahmt wurde.

* Hartmut Koschyk (60, CSU) ist Ex-Bundestagsabgeordneter. Der ehemalige Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag ist in den vergangenen Jahren unzählige Male nach Nordkorea gereist. Koschyk ist Ehrenpräsident der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft.

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