Home Sport Ex-Präsident soll Ultras auf Spieler gehetzt haben
Sport - 20.11.2018

Ex-Präsident soll Ultras auf Spieler gehetzt haben

Vergangenen Mai überfielen Ultras von Sporting Lissabon die eigenen Spieler in der Kabine. Es gab viele Verletzte. Die Attacke soll eine Auftragstat gewesen sein. Unter Verdacht: Klubchef de Carvalho. 0

Kurz vor Mitternacht postete Bruno de Carvalho ein Foto bei Instagram. Der ehemalige Präsident von Sporting Lissabon zeigt sich da mit seinen drei Töchtern. Unter das Foto schrieb er nur: „Familie“. Ein grünes Herz dazu, der Farbe seines alten Klubs. Die Aufnahme muss kurz nach de Carvalhos Entlassung aus der Haft entstanden sein und sollte wohl signalisieren: Schaut her, ich bin frei, trotz alledem.

Denn die Delikte, die dem portugiesischen Geschäftsmann laut Medienberichten von der Lissaboner Staatsanwaltschaft angekreidet werden, wiegen schwer. Ihm sollen demnach 98 Straftaten angelastet worden sein. Unter anderen auch ein Fall, der in der Sportwelt für viel Aufsehen gesorgt hatte.

Mitte Mai dieses Jahres war es, als Sporting in der Liga die Qualifikation für die Champions League verpasste. Erzrivale Benfica setzte sich durch, ausgerechnet. Nach dem enttäuschenden Abschneiden hatten dann etwa 50 maskierte Personen das Trainingsgelände und die Umkleidekabine von Sporting gestürmt. Die Angreifer waren teilweise vermummt und mit Stöcken bewaffnet und schlugen mit ihren Gürtelschnallen auf die Spieler ein.

„Stürzt euch auf sie!“

Bei dem Angriff durch die Ultra-Gruppierung waren mehrere Profis und der Trainer verletzt worden. Der frühere Wolfsburger Stürmer Bas Dost etwa erlitt eine blutende Kopfverletzungen und musste genäht werden.

Das ganze schien die Tat von wütenden und enttäuschten Anhängern gewesen zu sein. Nun aber deutet laut portugiesischen Medien vieles darauf hin, dass die Ermittlungsbehörden neue Erkenntnisse gewonnen haben. Demnach soll de Carvalho die Attacke befehligt haben.

Kurz vor dem gewalttätigen Überfall soll er mit dem Anführer der Hooligan-Gruppe telefoniert haben. Laut portugiesischen Medien habe er am Telefon zum Kopf der Ultra-Gruppe Juventude Leonina gesagt: „Stürzt euch auf sie!“

Der Trump des portugiesischen Fußballs

Das Motiv? Noch unklar. Es wird spekuliert, dass de Carvalho wütend gewesen sein und geglaubt haben soll, dass die Spieler gegen Trainer Jorge Jesus spielen, den er im Jahr 2015 geholt hatte.

Der 46-Jährige ist ohnedies eine umstrittene Figur des portugiesischen Fußballs gewesen. Er war der erste Präsident von Sporting, der von den Mitgliedern abgewählt wurde. Vergangenen Sommer war das. Der englische „Independant“ charakterisierte ihn als „Donald Trump des Fußballs“. Er sei „offen konfrontativ, unberechenbar und aggressiv“.

De Carvalho war insgesamt vier Tage in Haft, er wurde gegen Zahlung einer Kaution von 70.000 Euro freigelassen und muss sich nun jeden Tag bei einer Polizeistation melden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Check Also

Kim bettelt um Spenden für Papa und Opa

Die Sanktionen drücken und Kim scheint kaum noch Geld zu haben. Alles fließt in sein Raket…