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Politik - 19.12.2018

Hier posiert Salvini mit Italiens übelstem Fußball-Hooligan

Der AC Mailand-Ultra Luca L. (37) saß bis vor Kurzem wegen Drogenhandels im Knast. Beim Stadt-Derby 2009 schlug er einen Inter-Fan, sodass der einseitig erblindete

Italiens Innenminister Matteo Salvini (45), Chef der Rechtspopulisten-Partei Lega Nord, bricht das nächste Tabu.

Zwar ist Salvini Kraft seines Amtes eigentlich für die öffentliche Sicherheit seines Landes verantwortlich. Doch das hinderte den für seine gehässigen EU-Attacken bekannten Vizepremier nicht daran, mit einem der übelsten Schläger der italienischen Hooliganszene zu plauschen – mit „breitem Lächeln“ und „warmem Händedruck“, wie ein Reporter des „Corriere della Sera“ notierte.

Auf Außenstehende wirkte es sogar so, als wären die beiden seit Langem befreundet. Anlass der Begegnung war ein Stadionfest, mit dem die Anhängerschaft des ruhmreichen Ex-Berlusconi-Clubs AC Mailand das 50-jährige Bestehen des Fanclubs „Curva Sud Milano“ feierte.

Sein Opfer nahm sich drei Jahre später das Leben

Der Mann, mit dem Salvini über den Stadionrasen flanierte, erlangte in Italien 2009 traurige Berühmtheit: Bei einer Massenschlägerei, bei dem es um ein gestohlenes Banner ging, schlug Luca L. (37) einem Fan des Stadtrivalen Inter Mailand so ins Auge, dass er auf der Seite erblindete. Drei Jahre später nahm sich der Familienvater, der vergeblich auf ein richterlich verfügtes Schmerzensgeld von 140 000 Euro wartete, das Leben.

Ultra-Anführer Luca L. war nach vier Jahren im Knast für diese Gewalttat wieder Chef in der Fankurve, ehe er wegen eines Dogendeals im großen Rahmen (laut Polizei 600 Kilogramm) und mit Mafia-Hintergrund erneut zu anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Sein Bruder Francesco saß wegen Erpressung. Im Umfeld der Milan-Ultras sind weitere Kriminelle aktenkundig.

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Salvini, der sonst selbst seine Mittagssnacks bei Twitter postet, verlor in dieser peinlichen Angelegenheit bisher kein Wort in den sozialen Medien.

Italien staunt über das Milieu, in dem der Rechtspopulist seine Freizeit verbringt. Sehr wahrscheinlich wird aber auch dieser Skandal seinem Ansehen nicht schaden, haben die Italiener ihm doch bereits rassistische Entgleisungen und einen handfesten Eklat auf Kosten eines Schulkindes verziehen.

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