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Politik - 13.06.2019

Was macht dieser Scheichbei Merkel im Kanzleramt?

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sind ein wichtiger Partner für Deutschland und mit kaum einem arabischen Land sind die Beziehungen so intensiv und vertrauensvoll.

Am Mittwoch Abend traf Bundeskanzlerin Angela Merkel (64, CDU) den Kronprinzen des Emirats Abu Dhabi, Muhammad bin Sayed Al Nahyan (58) zu einem Gespräch und einem gemeinsamen Essen im Kanzleramt. Themen: die bilateralen Beziehungen sowie die Lage in der Region.

Laut einer gemeinsamen Erklärung pochen beide Länder auf eine politische Lösung des Jemens-Konflikts sowie die Einhaltung der UN-Sicherheitsratsresolutionen. Die oppositionellen Huthis im Jemen werden aufgefordert, „alle Provokationen oder Bedrohungen der Nachbarstaaten zu unterlassen“.

In der gemeinsamen Erklärung wird der Iran aufgefordert, „sich aller Schritte zu enthalten, die zu einer Eskalation führen könnten“. Diese Aufforderung geht aber auch an „alle Akteure in den Regionen“. Hintergrund: Die VAE und Saudi-Arabien helfen der jemenitischen Regierung gegen die Huthi-Rebellen, die wiederum von Iran militärische Hilfe erhalten.

Merkel telefoniert häufiger mit dem Scheich

Es ist nicht das erste Treffen der beiden: Seit Merkel Bundeskanzlerin ist, haben sie sich immer wieder an verschiedenen Orten getroffen. Und: Sie telefonieren immer wieder miteinander. Zuletzt besuchte Merkel den Scheich im Mai 2017 in Abu Dhabi. Immer wieder hört man, dass Merkel den Scheich für klug und weltgewandt hält und ihn für einen fähigen Interpreten beider Welten schätzt.

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Doch wer ist Muhammad bin Sayed Al Nahyan?

Seine Karriere

▶︎ Er hat die Royal Military Academy Sandhurst absolviert, heute ist er General und stellvertretender Kommandant der Streitkräfte der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE).

▶︎ Als Bruder des derzeitigen Herrschers von Abu Dhabi und Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate Chalifa bin Sayed Al Nahyan ist er der Kronprinz.

▶︎ Seit dem Schlaganfall seines Bruders 2014 führt er faktisch die Amtsgeschäfte.

▶︎ Er hat einen Sitz im Abu Dhabi Executive Council, der die Planung und Entwicklung Abu Dhabis verantwortet.

▶︎ Zudem ist er Mitglied des Supreme Petroleum Council, der für alle Erdöl-bezogenen Angelegenheiten des Landes verantwortlich ist. Weiterhin ist er Vorstandsvorsitzender der staatlichen Investmentgesellschaft Mubadala Development Company und Initiator der Ökostadt Masdar.

▶︎ Der Amerikaner Khaled Hassen erhob Anklage gegen drei Mitglieder der Scheichfamilie wegen Folter, darunter auch Muhammad bin Sayed. 2009 wurde der Fall mit einem Vergleich über 10 Millionen US-Dollar geschlossen.

▶︎ Im Februar 2019 besuchte Papst Franziskus den Scheich in Abu Dhabi und hielt eine Messe vor mehr als 135 000 Menschen ab. Dabei sprach sich der Papst für mehr religiöse Freiheit aus. Es war der erste Besuch eines Papstes auf der Arabischen Halbinsel.

Seine Familie

Muhammad bin Sayed ist seit 1981 mit Sheikha Salama bint Hamdan bin Muhammad Al Nahyan verheiratet. Die beiden haben neun Kinder, vier Söhne und fünf Töchter.

Muhammad bin Sayed ist leidenschaftlicher Falkner und engagiert sich im Vogelschutz. Zudem hat er den „Mohamed bin Zayed Species Conservation Fund“ zur Artenerhaltung geschaffen. Ihm zu Ehren wurde eine Art von Stachelschwanzleguanen und eine Ahorn-Art benannt.

Der Kronprinz wirkt damit fast etwas farblos – verglichen mit anderen schillernden Mitgliedern seiner Familie. Diese fallen immer wieder durch Protzaktionen auf. Seinem Bruder Khalifa etwa gehören große Anteile mehrerer Fluggesellschaften und das „Burj Khalifa“, das höchste Gebäude der Welt ist nach ihm benannt.

Seinem anderen Bruder Mansour gehört der Fußballclub Manchester City. Sie alle haben geschätzte Vermögen von mehreren Milliarden!

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