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Politik - 09.01.2019

Trumps Ex-Wahlkampfchef gab Daten an Russen weiter

Jetzt hat er es doch zugegeben.

Paul Manafort (69), der frühere Wahlkampfleiter von Donald Trump (72), hat in Haft bestätigt, einem russischen Staatsbürger mit Geheimdienst-Verbindungen während des US-Präsidentschaftswahlkampfes im Jahr 2016 Umfragedaten weitergeleitet zu haben.

In einem am Dienstag bei Gericht eingereichten Dokument weist Manafort allerdings den Vorwurf von Sonderermittler Robert Mueller zurück, über den Kontakt mit Konstantin Kilimnik gelogen zu haben. Er habe während der hektischen Wahlkampfzeit lediglich Details vergessen, hieß es.

Die Vorwürfe gegen Manafort

Sonderermittler Mueller hatte Manafort im November vorgeworfen, ihn selbst sowie die Bundespolizei FBI belogen zu haben. Eine zuvor geschlossene Kooperationsvereinbarung zwischen Mueller und Manafort war damit hinfällig. Worüber Trumps ehemaliger Wahlkampfchef gelogen haben sollte, führte Mueller seinerzeit nicht aus.

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In der nun eingereichten Antwort Manaforts sind die damals geschwärzten Stellen in Muellers Dokument lesbar. Aus ihnen geht hervor, dass der Sonderermittler Manafort zu dessen Gesprächen mit Kilimnik im Jahr 2016 über einen möglichen Friedensplan für die Ukraine befragte, wo beide zuvor zusammen für eine russlandfreundliche Partei gearbeitet hatten.

Die Informationen könnten insofern relevant sein, als Manafort eine wichtige Rolle dabei gespielt haben soll, die Position der US-Republikaner zum Ukrainekonflikt in eine moskaufreundlichere Richtung gelenkt zu haben.

Die Verteidiger des Ex-Wahlkampfchefs argumentierten in Bezug auf Muellers Vorwürfe, ihr Mandant sei während des Wahlkampfes so beschäftigt gewesen, dass er sich nicht an jede Unterhaltung erinnern könne. Das gelte auch für die Behauptung, Manafort habe darüber gelogen, Umfragedaten an Kilimnik weitergeleitet zu haben.

Wer ist Paul Manafort?

Manafort arbeitete über Jahrzehnte als Lobbyist und Politikberater und verschaffte sich dabei einen äußerst zweifelhaften Ruf. Zu seinen Klienten zählten Diktatoren und Regime in Afrika, Asien und Südamerika.

Mehrere Jahre lang machte er Lobbyarbeit für den damaligen ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch.

Im März 2016 holte Trump ihn in sein Wahlkampfteam, im Juni machte er ihn zum Leiter. Schon im August musste Manafort aber wieder gehen. Hintergrund waren finanzielle Verstrickungen in der Ukraine: Er soll Millionen aus einer schwarzen Kasse bekommen haben.

Manafort in anderem Prozess schuldig gesprochen

Im August wurde der Ex-Lobbyist in einem ersten Prozess wegen Steuer- und Bankenbetrugs im Zusammenhang mit seiner Ukraine-Arbeit schuldig gesprochen; die Verkündung seines Strafmaßes in diesem Verfahren steht noch aus.

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