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Politik - 15.06.2019

„Torpedo Attacke! Torpedo Attacke!“

++ Tanker-Krise im Golf von Oman ++ BILD dokumentiert den dramatischen SOS-Ruf ++ Großbritannien und USA geben Teheran die Schuld ++

Quelle: BILD/The Mirror
2:30 Min.

Das Tanker-Drama in der Straße von Hormus! Zwei zivile Schiffe wurden am Donnerstag attackiert, jetzt dringen neue Details über die Szenen vor Ort nach außen.

Die Crew des in Flammen aufgegangenen Öl-Tankers „Front Altair“ konnte von einem anderen Schiff, der „Hyundai Dubai“, gerettet werden. Der Kapitän der „Hyundai Dubai“ setzte offenbar einen dramatischen Notruf ab.

Mit ruhiger, aber entschlossener Stimme berichtet er im Stakkato-Stil: „Hier spricht der Kapitän (wörtlich: Master). Die ,Front Altair‘ steht in Flammen.“ Dann gibt er die Koordinaten durch. Und präzisiert: „Der Kapitän der ,Front Altair‘ berichtet: Wahrscheinlich Torpedo-Attacke! Torpedo-Attacke!“

BILD dokumentiert den SOS-Ruf, über den zuerst der britische Mirror berichtet hat.

„Alle Besatzungsmitglieder sicher von Bord. Rettungsoperation fast abgeschlossen“, sagt der „Hyundai Dubai“-Kapitän weiter. Die 23-köpfige Crew wurde später an die iranische Marine übergeben. Das iranische Staatsfernsehen veröffentlichte ein Video, in dem die Mannschaft gezeigt wird und einer der Männer versichert, dass alle bei „guter Gesundheit“ seien.

„Alles ist okay“, sagt ein Mann, der sich als Russe und erster Offizier der „Front Altair“ vorstellt. Er dankte dem Iran für seine „Gastfreundschaft“.

Die genauen Umstände der Attacke auf die „Front Altair“ bleiben weiter unklar. Die norwegische Reederei hat mechanisches oder menschliches Versagen als Explosionsursache ausgeschlossen. Was die Detonation tatsächlich ausgelöst habe, sei nach wie vor unbekannt und werde untersucht.

Auch der Angriff auf die deutsche „Kokuka Courageous“ ist noch nicht geklärt. Der japanische Betreiber der „Kokuka Courageous“ sagte, es habe zwei Angriffe im Abstand von einigen Stunden gegeben.

Die Crew der „Kokuka Courageous“ habe vor der zweiten Explosion ein „fliegendes Objekt“ gesehen, das auf sie zugesteuert sei, sagte er weiter. Am Donnerstag hatte er zunächst mitgeteilt, der Tanker sei von „einer Art Granate“ angegriffen worden.

  • Chef der Sicherheitskonferenz

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Nachdem sich die US-Regierung am Freitag festlegte und den Iran als treibende Kraft hinter der Attacke ausmachte, schloss sich Großbritannien dieser Haltung jetzt an: Teheran stecke nach Einschätzung seiner Regierung mit „an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ hinter den Attacken, sagte der britische Außenminister Jeremy Hunt.

Das US-Militär veröffentlichte zum Beweis der Anschuldigung ein Schwarz-Weiß-Video. Es soll zeigen, wie sich iranische Streitkräfte nach der Attacke mit einem Schnellboot der Revolutionsgarden (Typ „Gaschti“) der deutschen „Kokuka Courageous“ nähern und sich an dem Schiff zu schaffen machen. Die Boot-Terroristen entfernten wohl gerade eine nicht explodierte Haftmine. Der Iran wies – wie gewohnt – die Vorwürfe als „gegenstandslos“ zurück.

Spannend: Laut CNN schossen die Iraner kurz vor dem Angriff mit einer Rakete auf eine US-Drohne, die das Gebiet aus der Luft erkundete. Die Rakete verfehlte aber ihr Ziel und fiel ins Wasser, wie ein US-Beamter dem US-Sender sagte. Durch die Drohne habe das US-Militär Kenntnis davon gehabt, dass sich iranische Schiffe den Tankern näherten, meinte der Beamte – ohne allerdings zu sagen, ob die Drohne den Angriff dann auch gesehen oder aufgezeichnet hat.

Es bleibt die Frage: Wie sicher ist die wichtige Wasser-Autobahn momentan? Vom Verband Deutscher Reeder (VDR) hieß es dazu auf BILD-Anfrage: „Die zivile Schifffahrt, insbesondere unschuldige Seeleute, derartig feige und brutal zu attackieren, ist verantwortungslos. Wenn die Staatengemeinschaft jetzt in der Straße von Hormus den Schutz der Handelsschiffe nicht mit diplomatischen oder militärischen Mitteln gewährleistet, dann könnte das nicht nur für deutsche Reeder Konsequenzen bis hin zu einer Umleitung des Schiffsverkehrs haben. Die Handelsschifffahrt muss sicher sein, dass sie dort nicht in eine kriegerische Auseinandersetzung verwickelt wird.“

Wirklich nach Entspannung klingt das nicht …

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