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Politik - 11.01.2019

Streit um SchrödersKirchen-Fenster

Hannover – Normalerweise soll eine Kirche ein Ort des Gebets und der Demut sein. Aber in und um die Marktkirche in Hannover tobt derzeit ein hässlicher Streit – um ein neues, 13 Meter hohes Kirchenfenster mit Schmeißfliegen.

Altkanzler Gerhard Schröder (74, SPD) will der wichtigsten Kirche seiner Heimatstadt Hannover das bunte Bleikristallfenster mit Szenen aus dem Leben Martin Luthers († 1546) schenken, der Maler und Schröder-Freund Markus Lüpertz (77) hat dafür einen Entwurf gemacht.

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Viele in der Kirchengemeinde freuen sich schon auf die neue Attraktion, der Altkanzler hat die rund 100 000 Euro für die Kosten bereitgestellt.

Bisher ist nur ein 2,50 Meter hohes Modell des Fensters zu bestaunen: Es zeigt Luther, den Gekreuzigten, ein Frauengesicht – und fünf riesige Schmeißfliegen. Luther hielt Fliegen für Gesandte des Teufels.

Aber einer ist strikt gegen die Spende: Georg Bissen, Rechtsanwalt in Tokio und Stiefsohn von Star-Architekt Dieter Oesterlen († 1994). Der Baumeister hatte die im Krieg zerstörte Marktkirche wieder aufgebaut, sein Nachfahre pocht jetzt auf die künstlerischen Rechte am Erscheinungsbild der Kirche. Die liegen noch bis 2069 bei ihm …

Schröder ist dennoch zuversichtlich, dass die Spende am Ende ankommt. Der WELT sagte er im Dezember: „Ich bin überzeugt, das Marktkirchenfenster von Markus Lüpertz wäre ein großer kultureller Gewinn nicht nur für die Kirchengemeinde, sondern auch für Hannover.“

Den Streit soll jetzt die ehemalige niedersächsische Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz (66, Grüne) schlichten – damit am Ende nicht Gerichte entscheiden müssen …

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