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Politik - 12.12.2018

Straßburg-Attentäter könnte nach Deutschland fliehen

Anti-Terror-Bereitschaftspolizei sichert die deutsche Grenze zu Frankreich ++ Er soll „Allahu Akbar“ gerufen haben

Quelle: BILD/Reuters/dpa
2:02 Min.

Der mutmaßliche Weihnachtsmarkt-Terrorist von Straßburg hat möglicherweise vor, sich nach Deutschland abzusetzen. Das erfuhr BILD aus deutschen und französischen Sicherheitskreisen.

Demnach schließen die französischen Sicherheitsbehörden nicht mehr aus, dass der gesuchte Cherif Chekatt (29) bereits nach Deutschland geflohen ist oder – wenn dies noch nicht geschehen sein sollte – vorhat, nach Deutschland zu fliehen.

▶︎ Einen entsprechenden Warnhinweis bekamen deutsche Stellen nach BILD-Informationen am frühen Mittwochvormittag telefonisch aus Frankreich. Am Grenzübergang in Kehl (Baden-Württemberg) kontrolliert die Polizei die Autos, die aus dem benachbarten Straßburg über den Rhein kommen. Seit dem frühen Morgen wird auch im Saarland und in Rheinland-Pfalz im 30-Kilometer-Bereich an der Grenze zu Frankreich verstärkt kontrolliert. Autofahrer müssen sich auf mögliche Verzögerungen durch Fahrzeugkontrollen einstellen.

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Deutsche Ermittlerkreise halten die Warnung für glaubhaft, da Cherif Chekatt Deutschlandbezüge hat und hier wegen schweren Eigentumsdelikten ein Jahr lang im Gefängnis saß.

Der Aktionsraum von Cherif Chekatt in Deutschland lag während seines Aufenthalts vor allem im Südwesten: Er beging nach BILD-Informationen mehrere Straftaten im Raum Konstanz, Mainz und Frankfurt am Main.

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Nach BILD-Informationen wurde Cherif Chekatt 2017 direkt aus der Justizvollzugsanstalt, in der er seine Haftstrafe wegen schweren Diebstahls in Deutschland verbüßte, nach Frankreich abgeschoben.

Danach soll die zuständige Ausländerbehörde nach BILD-Informationen ein mehrjähriges Wiedereinreiseverbot gegen den Franzosen erwirkt haben.

Cherif Chekatt ist französischer Staatsbürger mit algerischen Wurzeln. In Frankreich wird er als islamistischer Gefährder eingestuft.

Zeugen hörten ihn Chefermittler Rémy Heitz zufolge beim Anschlag am Dienstagabend „Allahu Akbar“ (Allah ist groß) rufen.

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Anti-Terror-Bereitschaftspolizei sichert deutsche Grenze zu Frankreich

Die Grenzkontrollen zu Frankreich wurden noch gestern Abend massiv verschärft. Auf BILD-Nachfrage erklärte die Bundespolizei: „Aufgrund der Attacke in Straßburg (Frankreich) am Abend des 11. Dezembers 2018 fahndet die Bundespolizei mit verstärkten Kräften im deutsch-französischen Grenzraum.“ Die Maßnahmen fänden dabei „in enger Abstimmung mit den französischen Polizeibehörden sowie den betroffenen Polizeien der Länder und des Bundes statt“.

Mehrere Einsatzhundertschaften der Bereitschaftspolizei des Bundes sind dazu seit gestern Abend in den deutsch-französischen Grenzraum verlegt worden. Seit 21 Uhr waren die Grenzkontrollen „voll wirksam“, erfuhr BILD aus Sicherheitskreisen.

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Da bei dem Polizeieinsatz „Gefahr in Verzug“ ist und mit bewaffneten Auseinandersetzungen mit dem mutmaßlichen Straßburg-Attentäter gerechnet werden muss, sind die Beamten der Bundespolizei mit besonderen Schutzwesten, Maschinenpistolen und Dienstpistolen ausgestattet. Sie sollen nach BILD-Informationen auf eine verstärkte „Eigensicherung“ achten: „Die Kräfte der Bundespolizei sind angehalten, in besonderem Maße auf Eigensicherung zu achten.“

Aus Gründen der terroristischen Gefahrenabwehr wurde für den Grenzsicherungseinsatz auch die Anti-Terror-Bereitschaftspolizei „BFE+“ mobilisiert und an die deutsche Grenze zu Frankreich verlegt. Sie soll bei möglichen terroristischen Gefahrenlagen zum Einsatz kommen und den gesuchten Terroristen stellen, wie BILD aus Sicherheitskreisen erfuhr.

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