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Politik - 09.06.2019

Spitzenpolitiker beichten Drogenmissbrauch

Unter den britischen Konservativen ist das Rennen um die Nachfolge der ehemaligen Premierministerin Theresa May voll entbrannt. Viele potenzielle Bewerber machen allerdings nicht mit politischen Programmen auf sich aufmerksam, sondern mit diversen, teils skurrilen Drogenbeichten. Frei nach der Devise: besser selbst darüber reden, bevor es ein anderer tut. Und dabei geht es nicht nur um Cannabis.

May war am Freitag wie angekündigt als Chefin der Tories zurückgetreten. Nach den britischen Gepflogenheiten wird der Chef der Regierungspartei automatisch auch Premierminister. Bis Ende Juli dürfte die Entscheidung gefallen sein.

Der neueste Polit-Promi in der britischen Geständnis-Welle ist Umweltminister Michael Gove (51), einer der Top-Kandidaten für den Parteivorsitz der britischen Konservativen. Er habe vor zwei Jahrzehnten Kokain genommen, sagte Gove der „Daily Mail“. Dies sei bei mehreren Anlässen der Fall gewesen. Er bedauere dies „zutiefst“. „Es war ein Fehler.“

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Er sei „ein junger Journalist“ gewesen, als er Kokain genommen habe, und damals habe er nicht vorgehabt, in die Politik zu gehen. Wenn er jetzt zurückblicke, „wünschte ich, es nicht getan zu haben“. Er glaube aber nicht, „dass Fehler in der Vergangenheit mich disqualifizieren“, fügte der Parlamentsabgeordnete der Tories hinzu. Die Entscheidung, ob er neuer Parteichef werde, liege bei seinen Kollegen im Parlament und den Mitgliedern der Konservativen Partei.

Mit seiner Beichte liegt Gove voll im Trend der britischen Konservativen. Derzeit gibt es elf Kandidaten für Mays Nachfolge. Ein Überblick über die weiteren Drogenerfahrungen der möglichen neuen Premierminister Großbritanniens:

▶︎ Rory Stewart (46), Minister für internationale Entwicklung, beichtete Ende Mai, vor 15 Jahren bei einer Hochzeit im Iran Opium geraucht zu haben. Er bedauerte im „Telegraph“ diesen „dummen Fehler“.

▶︎ Jeremy Hunt (52) , amtierender Außenminister, sagte kürzlich der „Times“ er habe bei einer Rucksackreise durch Indien Cannabis-Lassi getrunken.

▶︎ Dominic Raab (45), Ex-Brexitminister, war ebenfalls früher ein Cannabis-Freund.

▶︎ Boris Johnson (54), der Favorit auf die May-Nachfolge und Brexit-Hardliner. Er hatte als Teenager in Oxford Kokain und Cannabis konsumiert. Das gestand er bereits 2007, schwächte das später aber wieder ab mit dem Satz, es wäre wohl nur Puderzucker gewesen – was ihm auf der Insel aber kaum jemand glauben dürfte.

▶︎Andrea Leadsome (56), Ex-Ministerin für Umwelt, ist ebenfalls im Rennen und sagte jetzt dem „Independent“, sie habe früher als Studentin Cannabis geraucht, aber nie „harte Drogen genommen“.

Und nicht zu vergessen der Mann, der den ganzen Brexit-Wahnsinn in die Welt brachte – Ex-Premier David Cameron. Der gab 2005 zu, als Student Cannabis geraucht zu haben. Der oder die potenzielle May-Nachfolger befindet sich also zumindest, was Drogenerfahrung angeht, in guter Gesellschaft.

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