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Politik - 12.07.2019

Krass, wie wenig Deutsche online zum Amt gehen

Klick, klick, klick – und fertig ist der Behördengang!

Im Jahr 2018 hat jeder zweite Deutsche Behörden und öffentlichen Einrichtungen im Internet kontaktiert. Zehn Jahre zuvor lag dieser Anteil erst bei 39 Prozent, weiß das Statistische Bundesamt (Destatis).

ABER: Das heißt nicht, dass die Hälfte der Deutschen ihre Behördengänge digital erledigt. Im Gegenteil: Nur 30 Prozent der Bürger luden Formulare herunter, 16 Prozent sandten ausgefüllte Formulare über das Internet an die Ämter.

▶︎ Gründe für die verhaltene Nutzung digitaler Behördengänge waren nicht nur Sicherheitsbedenken, sondern schlicht und ergreifend das Fehlen von Angeboten im Internet!

Am verbreiteten war die Suche nach allgemeinen Informationen auf den Webseiten oder Apps der Behörden und öffentlichen Einrichtungen. 49 Prozent der Bevölkerung nutzten dieses Angebot. Hinzugezählt wurde allerdings auch schon, wenn die Seiten mit den Kontaktdaten (Telefonnummer etc.) aufgerufen wurden.

Befragt wurden Personen ab 10 Jahren. Die Fragestellung bezog sich auf die Nutzung von E-Regierungs-Angeboten für private Zwecke in den letzten 12 Monaten vor der Befragung.

Deutschland hinkt EU-weit hinterher

Die EU-Kommission hatte bereits Mitte Juni die Verfügbarkeit und Nutzung von E-Government-Angeboten in den Ländern ermittelt. Danach nutze nicht einmal jeder zweite Internet-Nutzer (43 Prozent) hierzulande Formen des E-Government. Der Durchschnitt liege bei 64 Prozent.

▶︎ Im Ranking landete Deutschland auf einem abgeschlagenen Platz 26 unter den 28 EU-Staaten.

Es gibt jedoch politische Anstrengungen, die digitalen Angebote von Behörden und öffentlichen Einrichtungen weiter auszubauen! Im Jahr 2017 wurde ein Online-Zugangsgesetz verabschiedet. Nach diesem sollen Bürger und Unternehmen bis spätestens 2022 ihre Anliegen bei der Verwaltung online erledigen können.

Der damalige Kanzleramtsminister Peter Altmaier ging damals gar davon aus, dass Deutschland einmal die „bürgerfreundlichste Verwaltung Europas“ haben werde.

Was kann überhaupt online erledigt werden?

Momentan sind die Online-Dienste der Bürgerämter und -büros vor allem so gestaltet, dass Artikel über die verschiedenen Vorgehensweisen bei Verwaltungsangelegenheiten informieren.

Zudem können vor allem in Großstädten Termine ausgemacht werden. Die Praxis zeigt jedoch beispielsweise in Berlin: Termine, die online gebucht werden können, sind oft erst Tage, Wochen, Monate später frei. Wer hingegen morgens bei den Ämtern vorbeikommt oder bei der Behörden-Hotline anruft, erhält in einigen Fällen deutlich schneller einen Termin.

  • Neue Standards in der EU

    Fingerabdrücke im Perso werden Pflicht

    In Deutschland ist er bisher freiwillig, doch in den nächsten Jahren wird er in der ganzen EU verpflichtend: der Fingerabdruck im Perso!

Durch den vor einiger Zeit eingeführten digitalen Personalausweis können einige Bürgerdienste völlig online erledigt werden. Dazu zählen etwa das Ausfüllen der Steuererklärung, das Beantragen einer Fahrzeughalterauskunft, das Reservieren von Kraftfahrzeugkennzeichen und der Antrag einer Feinstaubplakette. Was genau möglich ist, kann auf der Seite des Personalausweises eingelesen werden.

Experten erwarten sich einen weiteren Schub durch Apples iPhone. Mit der nächsten Version des Betriebssystems (iOS 13) soll es auf iPhones möglich sein, den elektronischen Personalausweis über die Ausweis-App des Bundes direkt zur Identifikation zu nutzen. Für Android gibt es die erforderliche App bereits seit zwei Jahren. iPhone-Besitzer brauchen dagegen ein gesondertes Gerät, das sie an ihren Computer anschließen.

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