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Politik - 11.01.2019

Iranische Kamikaze-Drohne attackiert Militärparade

Blutiger Rückschlag für die Friedensbemühungen im Jemen.

Trotz einer vereinbarten Waffenruhe im Jemen sind am Donnerstag bei einem Drohnenangriff von Huthi-Rebellen auf eine Militärparade der Regierung mehrere Menschen getötet worden. Das Militär der international anerkannten Regierung sprach von sechs Toten und zwölf Verletzten. Andere Quellen sprechen von bis zu 24 Opfern.

Der Angriff habe sich in der Provinz Lahadsch ereignet, berichteten saudi-arabische und Medien der Huthis. Der Huthi-Sender Al-Masirah berichtete, das Ziel des Angriffs sei „die Führung der Invasoren“ gewesen. Augenzeugen erklärten, unter den Verletzten sei der stellvertretende Stabschef des Jemen. Die Parade habe innerhalb eines Militärstützpunktes im Bezirk Al-Anad stattgefunden.

Auf Video-Aufnahmen ist eine Drohne zu erkennen, die sich der Haupttribüne der Militärparade rasch nähert, plötzlich in den Sturzflug geht und anschließend nur wenige Meter über der Parade mit einem lauten Knall explodiert. Sekundenbruchteile später stürzen Menschen auf der Redner-Tribüne, Wachsoldaten auf dem Vorfeld und Zuschauer auf Plastiksitzen zu Boden. Offenbar war die Drohne neben einem Sprengsatz mit Splittern gefüllt, um möglichst viele Menschen zu töten.

VIDEO: Six soldiers were killed in a rebel drone attack on Yemen's largest airbase pic.twitter.com/VYV5f7fdTj

— AFP news agency (@AFP) January 10, 2019

Ein Rebellen-Kommandeur verkündete im Rebellen-eigenen Fernsehen, man habe eine Drohne vom Typ „Qasef-2“ für die Operation genutzt. Experten gehen nach Ansicht der Video-Bilder jedoch davon aus, dass es sich bei dem Kamikaze-Flugkörper um eine fortschrittliche Drohne der iranischen Armee vom Typ „Ababil-T“ handelt.

#News #Houthi "rebels" probably used an #Iranian-made #Ababil_T drone (Kamikaze style) to attack a military parade in Al-Anad, #Yemen. pic.twitter.com/mb21vWJDNY

— Julian Röpcke (@JulianRoepcke) January 10, 2019

Diese Drohne wurde unter der Aufsicht des damaligen Präsidenten Mahmud Ahmadineschad im Jahr 2012 in Dienst der iranischen Streitkräfte gestellt. Sie soll eine Reichweite von bis zu 150 Kilometern haben und ursprünglich zur elektronischen Kriegsführung entwickelt worden sein. Die Huthis zweckentfremdeten sie jedoch offenbar, um einen Sprengstoffangriff auf eine am Boden gut abgesicherte Militärparade aus der Luft ausführen zu können.

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Die Huthi-Rebellen hatten im November angekündigt, ihre Drohnen- und Raketenangriffe auf die jemenitische Regierung sowie deren Verbündete Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate einzustellen. Allerdings haben in jüngster Zeit die Spannungen um die Umsetzung des Mitte Dezember vereinbarten Waffenstillstandes zugenommen.

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