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Politik - 18.03.2019

Fußball-Schiri geht jetzt in der Politik steil

Eigentlich ist er Fußball-Experte, engagiert sich als Trainer und Schiedsrichter. In den letzten zwei Jahren suchte er Nachwuchstalente für Hannover 96. JETZT geht Tilman Kuban in der Politik steil.

Der 31-Jährige ist am Wochenende zum neuen Vorsitzenden der Jungen Union gewählt worden. Derzeit sitzt er im Stadtrat von Barsinghausen, war bislang JU-Chef in Niedersachsen. Doch nach der Europawahl am 23. Mai dürfte er nach Straßburg wechseln: Aufgrund eines guten Listenplatzes gilt seine Wahl ins EU-Parlament als wahrscheinlich.

22 000 Kilometer und 60 Termine in acht Wochen liegen hinter ihm, bilanzierte er bei seiner Bewerbungsrede auf dem Deutschlandtag der Jungen Union am Samstag in Berlin. „Und sechs Kilo leichter – allein dafür hat es sich schon gelohnt.“ Die Lacher der 320 Delegierten in der Kongresshalle am Berliner Alexanderplatz sind auf seiner Seite.

In seiner Rede (rund 15 Minuten) wetterte Kuban gegen Grüne, Jusos, die Deutsche Umwelthilfe und die Forderung nach Schultoiletten für das „dritte bis 312. Geschlecht“. Er will zudem eine harte Linie in der Innenpolitik: „Wer sich in unserem Land nicht an unsere Gesetze halten will, ist in unserem Land nicht willkommen.“

Kuban forderte eine bessere Ausrüstung der Bundeswehr – und setzte in seiner Argumentation auf Macho-Sprüche: Es könne nicht sein, dass Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) mehr Kinder als funktionierende Flugzeuge habe, sagte er in Anspielung auf die siebenfache Mutter.

Kuban gibt sich als Macher: „Ich bin sturmfest und erdverwachsen und trage das Herz auf der Zunge und werde es bestimmt nicht immer allen recht machen können“, wirbt er in Berlin für sich. „Wenn ihr einen Macher wollt, dann lasst es uns gemeinsam anpacken.“ Für Fotos schiebt sich der 31-Jährige gerne die Hemdsärmel hoch, um dieses „Anpacken“ zu demonstrieren.

Fan von Friedrich Merz

Außerdem wünscht Kuban sich Friedrich Merz zurück in die Regierung: Das müsse natürlich mit der Kanzlerin besprochen werden, sagte Kuban. „Ich halte es allerdings für einen großen Fehler, sich hinzustellen und zu sagen, man hätte im Kabinett durchgezählt und es sei kein Platz da. Wenn man es wirklich will, dann ist ein Platz für Friedrich Merz in unserer Parteienfamilie im Kabinett immer möglich.“

Mit 200 zu 119 Stimmen setzte sich Kuban gegen den drei Jahre älteren Vorsitzenden der JU Thüringen Stefan Gruhner durch, welcher im Vorfeld als Favorit galt.

Tilman Kuban beerbt den 33-jährigen Paul Ziemiak, der die zählende Junge Union fünf Jahre erfolgreich führte und sich so einen Namen als Merkel-Kritiker machte. Für Ziemiak war die Junge Union das Sprungbrett in die Parteizentrale. Nach ihrer Wahl zur CDU-Parteivorsitzenden holte Annegret Kramp-Karrenbauer Ziemiak als Generalsekretär ins Konrad-Adenauer-Haus.

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