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Politik - 22.03.2019

Entsetzen über „barbarische Stockschläge“

Dieses Urteil ist ein Skandal! Und es ist nicht der erste dieser Art.

In der indonesischen Provinz Aceh wurden mehrere Menschen öffentlich mit Stockschlägen bestraft. Die Gründe: Händchenhalten, Kuscheln und Sex vor der Ehe.

Fünf Paare wurden diese Woche vor einer Moschee in der Provinzhauptstadt Banda Aceh jeweils zwischen vier und 22 Mal mit einem Rohrstock geschlagen. Alle von ihnen hatten zuvor Haftstrafen von mehreren Monaten abgesessen.

Menschenrechtler sind entsetzt über diese Scharia-Politik!

  • Scharia-Urteil in Indonesien

    Sex vor der Ehe mit Stockschlägen bestraft

    Wieder sind in der indonesischen Provinz Aceh mehrere Menschen öffentlich mit Stockschlägen bestraft worden.

„Ein Land wie Indonesien, das jedes Jahr von Millionen Touristen profitiert, muss sich schnell entscheiden, ob es wirklich noch länger barbarische Stockschläge vor gaffendem Publikum mit Handykameras zulassen will“, erklärt Michael Brand (45), menschenrechtspolitischer Sprecher der Unionsfraktion. Dass so „niederste Instinkte bedient werden“, sei einfach „widerlich“. Brand zu BILD: „Als Tourist wüsste ich, um welches Land ich bis zum Stopp dieser Barbarei einen Bogen machen würde.“

Auch die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses im Bundestag, Gyde Jensen (29, FDP), ist schockiert!

„Menschen in aller Öffentlichkeit mit Stockschlägen zu bestrafen ist keine Frage der Kultur, sondern der Menschlichkeit. Ein Missbrauch von Religion für drakonische Strafen ist unvereinbar mit der Würde des Menschen. Ein Relativieren der Scharia darf es deshalb nicht geben“, sagt sie gegenüber BILD.

Ihre Hoffnung: dass sich bei den bevorstehenden Wahlen in Indonesien die Kräfte durchsetzen, die sich zu den gemeinsamen humanistischen Werten des indonesischen Staates bekennen und „diese unmenschliche Bestrafungspraxis endlich abschaffen“. Jensen weiter: „Besondere Verantwortung erwächst für Indonesien auch durch deren nichtständigen Sitz im Sicherheitsrat.“

Margarete Bause, Sprecherin für Menschenrechtspolitik (Grüne): „Seit Jahren gibt es höchst alarmierende Berichte über Drangsalierungen und Gewalt gegenüber Frauen und sexuelle Minderheiten in Indonesien. Ungeachtet wiederholter eigener Ankündigungen und Kritik aus dem In- und Ausland gelingt es der Regierung unter Präsident Widodo nicht, die brutale Auslegung der Scharia in der Region Aceh zu stoppen. Stockschläge und Kerker wegen vermeintlich unmoralischer Liebeshandlungen sind Folter und stellen in jedem Fall eine schwere Menschenrechtsverletzung dar. Die Bundesregierung muss gegenüber Indonesien als bedeutender asiatischer Regionalmacht und wichtigem Handelspartner deutlich machen, dass ein solches Vorgehen absolut inakzeptabel ist. Wo Menschenrechte mit Füßen getreten werden, müssen auch Investitionen und Wirtschaftsprojekte auf den Prüfstand gestellt werden.“

Aceh ist die einzige Provinz Indonesiens, in der die Scharia, das streng islamistische Recht, gilt.

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