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Politik - 12.07.2019

„Die Finger sind nicht so gut wie das Hirn“

Skurriler „Social-Media-Gipfel“ im Weißen Haus +++ Trump droht Facebook, Twitter und Co.: „Wir werden sie damit nicht länger davonkommen lassen“

Twitter-König-Donald Trump hat zum Social-Media-Gipfel ins Weiße Haus geladen!

▶︎ Allerdings ohne Vertreter von den vermeintlich größten Playern wie Facebook, Instagram oder Twitter selbst!

Der US-Präsident Trump lud stattdessen diverse seiner Unterstützer aus den sozialen Medien zu dem„Gipfel“ ein, um sich über die angebliche Zensur konservativer Stimmen bei Twitter und Co. zu beklagen.

Trump wetterte gegen das „korrupte Establishment“, lügnerische Medien („fake news media“) und beschuldigte Internetkonzerne wie Twitter und Facebook, konservative Meinungen zu unterdrücken.

„Unsere Stimme ist lauter als jede andere, aber wir werden nicht fair behandelt“, sagte er und warf Twitter indirekt auch vor, die Zahl seiner Follower und der Likes für seine Tweets zu drücken.

Er kündigte an, in den kommenden Wochen Vertreter der Internetkonzerne ins Weiße Haus zu zitieren, um mit ihnen über das Thema zu reden.

Zuvor hatte Trump auf Twitter angekündigt, dass es bei dem Treffen um die „gewaltige Unehrlichkeit, Voreingenommenheit, Diskriminierung und Unterdrückung“ konservativer Nutzer durch große Internet-Unternehmen gehen werde. Zugleich deutete er Schritte gegen die sozialen Netzwerke an: „Wir werden sie damit nicht länger davonkommen lassen.“

A big subject today at the White House Social Media Summit will be the tremendous dishonesty, bias, discrimination and suppression practiced by certain companies. We will not let them get away with it much longer. The Fake News Media will also be there, but for a limited period..

— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) July 11, 2019

Der Präsident, der so eifrig über Zensur und eine Beschränkung der Redefreiheit schimpft, hat übrigens selbst kritische Follower bei Twitter blockiert – bis Gerichte das für unzulässig erklärten.

Twitter-Präsident Donald Trump

Trump nutzt Twitter wie kein US-Präsident vor ihm, um dort politische Entscheidungen zu verkünden oder – bisweilen derbe – gegen Kritiker und Andersdenkende zu wüten.

Er hat fast 62 Millionen Follower.

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Das Gute an sozialen Medien sei, dass er dort direkt mit den Bürgern kommunizieren könne, ohne auf Medien angewiesen zu sein, die „fake news“ produzieren, sagte Trump im Weißen Haus.

Wenn er eine Pressemitteilung veröffentliche, interessiere das niemanden. Aber: „Wenn ich es in den sozialen Medien poste, ist es wie eine Explosion.“ Twitter sei „wie eine Schreibmaschine“: Was er dort verkünde, lande quasi direkt in den Laufbändern der Fernsehsender, erzählte der US-Präsident stolz.

Er beklagte sich, dass die Medien oft auf Rechtschreibfehlern in seinen Tweets herumritten. Dabei sei er eigentlich gut in Rechtschreibung. „Aber die Finger sind nicht so gut wie das Hirn.“

Trump nutzte die Veranstaltung „unter Freunden“, wie er selbst sagte, aber auch über ganz alltägliche Themen zu sprechen – wie dieWind-und-Wetter-Herausforderungen für seine Frisur. Seine Rede im Regen bei den Feierlichkeiten zum amerikanischen Nationalfeiertag am 4. Juli habe immerhin bewiesen, dass seine Haare echt seien, witzelte er.

Trump fordert Bankenregulierung für Kryptowährungen

Außerdem hatte der US-Präsident auf Twitter später noch eine andere klare Botschaft an Facebook und Co. gesendet – und für Kryptowährungen eine Bankenregulierung gefordert.

Wenn Facebook und andere Unternehmen eine Bank werden wollten, bräuchten sie eine entsprechende Zulassung, schrieb Trump am Donnerstag auf Twitter. „Dann müssen sie sich der Bankenregulierung unterwerfen, genau wie andere Banken auch, sowohl national als auch international.“

Er sei kein Freund von Kryptowährungen wie Bitcoin. Es handele sich nicht um Geld, ihr Wert sei sehr schwankungsanfällig und basiere auf dünner Luft.

Bislang sind Kryptowährungen nicht reguliert. Mit seinen Plänen für eine eigene Cyberdevise mit dem Namen Libra rief Facebook die großen Notenbanken und Politiker auf den Plan. Fed-Chef Jerome Powell äußerte am Mittwoch Bedenken. Dabei ging es um Privatsphäre, Geldwäsche, den Verbraucherschutz und die Finanzstabilität.

Libra soll in der ersten Hälfte 2020 an den Start gehen. Damit steigt Facebook in den weltweiten Zahlungsverkehr ein.

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