Die dunkelsten Seiten des schrägsten Despoten der Welt
Er schickte seinen Schwiegersohn in der Verbannung – Rätselhafter Tod in der Zelle
Einer der ganz schrägen Vögel der internationalen Politik verlässt die Bühne: Nursultan Nasarbajew (78), Präsident von Kasachstan, mehrfacher Milliardär, Diktator – und ein Staatenlenker, der dafür berüchtigt war, so ziemlich jedem ausländischen Gast notfalls so lange zuzuprosten, bis er allein am Tisch saß …
Am Dienstag kündigte der schillernde Despot des neuntgrößten Landes der Welt überraschend seinen Rückzug an. Und das, obwohl er sich auf Lebenszeit zum Präsidenten des Riesenlandes aufgeschwungen hatte.
In der knapp 29-jährigen Amtszeit hat der Sohn eines Hirten und gelernte Metallarbeiter einiges erreicht: Zum Beispiel hat er dem Land mit Astana eine neue Hauptstadt geschenkt – weil Almaty, die ehemalige Capitale für seinen Geschmack zu weit im Osten liegt. Nun sieht das Regierungsviertel von Astana zwar eher aus wie das Basislager eines Bond-Schurken, gewürzt mit einem Schuss „Star Wars“.
Aber immerhin, die meisten Kasachen sind stolz drauf, was der Chef da mit den Milliarden aus Gas- und Ölgeschäft in die Steppe gesetzt hat.
Mitten auf der Prachtmeile steht ein skurriler Turm mit Aussichtsplattform. In deren Mitte eine Skulptur eines aufgeschlagenen Buches mit im Metall eingelassenen Abdrücken zweier Hände -–SEINER Hände! Berührt der Besucher die Abdrücke, erschallt aus versteckten Lautsprechern eine bombastische Hymne – auf IHN. Auf Nursultan Nasarbajew, den künftigen Ex-Präsidenten.
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Nursultan Nasarbajew
Kasachstans Präsident tritt zurück
Der auf Lebenszeit ernannte kasachische Präsident Nursultan Nasarbajew hat überraschend sein Amt niedergelegt.
Für Kritiker ist wenig Platz
Für Opposition und Widerworte ist bei solchem Selbstbewusstsein wenig Platz. Deshalb gilt Kasachstan im Westen auch als Diktatur.
Die Medien kontrolliert Nasarbajews Tochter Dariga (55), der allmächtige Geheimdienst KNB steht ebenfalls fest an der Seite des Präsidenten.
In den Gefängnissen schmort eine unbekannte Zahl an Dissidenten.
Selbst vor der eigenen Familie hat die Autorität des Chefs nie haltgemacht. Darigas Ehemann Rachat Muchtrulag Alijew (56) diente zunächst als Vize-Außenminister, fiel dann aber in Ungnade. Als Botschafter ins ferne Wien geschickt, wurde dem Schwiegersohn daheim in Kasachstan ein Doppelmord angehängt – nachdem er in einem Buch über seinen Schwiegervater verbreitet hatte, der führe ein Doppelleben mit verschiedenen Geliebten, habe mehrere illegitime Kinder und 5000 Luxusuhren.
Schließlich endete Alijew 2015 in einer Gefängniszelle in der Wiener Josephstadt. Erhängt. Selbstmord – offiziell jedenfalls.
Ansonsten gilt Nasarbajew zwar als seltsamer Heiliger – so ließ er in seinem Land zum Beispiel das Tragen von schwarzen Bärten verbieten. Zudem erklärte er den 1. Dezember zu seinem persönlichen Staatsfeiertag – aber: Im Ausland wurde der Autokrat trotz seiner Marotten durchaus geschätzt.
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Sein Verdienst: Balance zwischen China und Russland
Denn ihm gelang es immer wieder, sein zwischen den übermächtigen Nachbarn Russland im Norden und China im Osten sowie dem Westen auszubalancieren. Auch deswegen trafen sich US-Präsidenten ebenso wie deutsche Bundespräsidenten (Horst Köhler), Kanzler (Gerhard Schröder und Angela Merkel) und diverse Minister häufiger mit Nasarbajew als mit anderen Diktatoren der Region. Aus gutem Grund: Denn Kasachstan verfügt nicht nur über große Öl- und Gasreserven, sondern ist auch in Sachen Gold und Seltene Erden ein gefragter Handelspartner.
Wer dem selbsternannten „Vater der Nation“ nachfolgen wird, ist zunächst unklar. Ebenso, ob sich Kasachstan künftig von der Autokratie in Richtung Demokratie entwickeln wird. Seine Partei „Nur Otan“ (Licht des Vaterlandes) wird aber wohl an der Macht bleiben. Und fest steht auch: Nasarbajew hat mit einem auf sieben Milliarden Dollar geschätzten Privatvermögen für einen sorgenfreien Ruhestand vorgesorgt …
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