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Politik - 12.12.2018

Darauf hat die Welt 70 Jahre gewartet

Ein historischer Handschlag, auf den die Welt über 70 Jahre gewartet hat:

Soldaten aus Nord- und Südkorea haben am Mittwoch zum ersten Mal seit der Teilung Koreas friedlich das Gebiet des jeweils anderen Staates betreten und sich dabei freundlich begrüßt.

Die Soldaten überprüften bei der Begegnung die vereinbarte Zerstörung von Grenzposten, wie das Verteidigungsministerium in Seoul mitteilte.

»Jetzt ist auch Deutschland gefordert

▶ Was bedeuten diese historischen Handschläge auf dem Grenzstreifen? Werden diese friedlichen Begegnungen die Grundlage sein, wie geplant sämtliche bewaffnete Posten innerhalb der demilitarisierten Zone (DMZ) abzubauen?

Nordkorea-Experte Hartmut Koschyk zu BILD: „Diese Bilder von friedlich Hände schüttelnden Soldaten aus Süd- und Nordkorea sind sehr bewegend! Dies zeigt den erreichten Fortschritt in den innerkoreanischen Beziehungen.“

Und weiter: „Jetzt ist die Internationale Gemeinschaft gefordert, diesem Fortschritt in den innerkoreanischen Beziehungen auch einen verlässlichen Internationalen Rahmen zu geben, um die Perspektive einer dauerhaften Friedensordnung einer nuklearfreien Koreanischen Halbinsel zu ermöglichen! Neben den Sechs-Parteien sind auch die EU und Deutschland gefordert, sich hier kreativ und unterstützend einzubringen!“

  • Beseitigung von wachposten

    Nordkoreanischer Soldat flieht in den Süden

    Der Soldat habe die militärische Demarkationslinie am Samstagmorgen überquert und solle nun vernommen werden, hieß es.

Ein historischer Moment

Südkorea bejubelt diesen Augenblick: „Zum ersten Mal seit der Teilung haben Soldaten aus dem Norden und Süden friedlich die Demarkationslinie überquert“, erklärte das Verteidigungsministerium in Seoul.

Und weiter: Diese gegenseitige Ortsbesichtigung sei ein „Meilenstein für den Abbau militärischer Spannungen auf der koreanischen Halbinsel und die Schaffung von Vertrauen“.

▶ Videoaufnahmen zeigten, wie bewaffnete Soldaten aus Südkorea an der Demarkationslinie Soldaten aus Nordkorea die Hände schüttelten, bevor sie die Grenze überquerten. Während des Kontrollgangs machten sie Fotos, filmten das Geschehen und unterhielten sich.

Der Korea-Krieg (1950 bis 1953) war 1953 lediglich mit einem Waffenstillstand zu Ende gegangen, ein Friedensvertrag kam nicht zustande. Offiziell befinden sich Nord- und Südkorea daher immer noch im Kriegszustand.

Seit Jahresbeginn bemühen sich die beiden Staaten jedoch um eine Annäherung.

Als Teil ihrer Entspannungspolitik verständigten sich Südkoreas Präsident Moon Jae-in und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un im September auf den Abzug von Wachposten sowie die Zerstörung von Grenzposten in der entmilitarisierten Zone.

Diese gehört trotz ihrer Bezeichnung zu den am stärksten befestigten Zonen weltweit.

In den vergangenen Wochen hatten beide Länder im Grenzgebiet jeweils elf Posten von Truppen und Waffen geräumt. Die Gebäudeteile an 20 dieser Kontrollpunkte auf beiden Seiten wurden komplett abgerissen.

Beide Länder beschlossen, jeweils einen Posten als Erinnerungsorte stehen zu lassen.

Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap hat Nordkorea derzeit noch etwa 150 Posten entlang der Grenze, Südkorea rund 50.

Langfristiges Ziel ist die Beseitigung aller Posten an der 250 Kilometer langen Grenze, die die Halbinsel seit dem Korea-Krieg auf vier Kilometern Breite trennt.

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