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Politik - 22.03.2019

Burundis Diktator schickt Schulmädchen in den Knast

Schülerinnen haben so viel Angst, dass sie nicht mehr essen wollen

Was für eine unglaubliche Geschichte!

Im afrikanischen Burundi hat ein Diktator drei Schulmädchen in den Knast gesteckt, weil sie in ihrem Schulbuch ein Foto des Präsidenten bekritzelt haben sollen. Für die Schüler könnte das ganz bitter ausgehen: Der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) zufolge drohen ihnen wegen Präsidentenbeleidigung bis zu fünf Jahre Haft!

Dahinter steckt Präsident Pierre Nkurunziza (54), der seit 2005 an der Macht ist und sie mit autoritären Mitteln weiter festigt. Von seiner Partei als „ewiger oberster Führer“ bezeichnet, sicherte er sich per Verfassungsreform die Möglichkeit, bis 2034 im Amt zu bleiben.

Mit seinen Kritikern macht Nkurunziza kurzen Prozess – selbst mit Kindern, wie die aktuellen Vorfälle zeigen.

HRW zufolge verhaftete die Burundi-Polizei vergangene Woche zunächst sieben Schulkinder, die Bilder des Präsidenten bekritzelt haben sollen. Vier Kinder, darunter ein 13-jähriger Junge, wurden später freigelassen.

Drei weitere Mädchen blieben jedoch in Haft und wurden mittlerweile angeklagt. Die Schülerinnen hätten so viel Angst, dass sie nicht mehr essen wollten, sage der Vater eines der Mädchen zu HRW.

Es ist nicht das erste Mal, dass das Regime wegen Kritzeleien auf Fotos des Präsidenten Kinder verhaften lässt. Bereits 2016 waren acht Schüler wegen solcher Vorwürfe festgenommen und zu jahrelanger Haft verurteilt worden. Erst nach einem landesweiten Aufschrei ließ das Regime sie wieder frei. Es ist unklar, ob Präsident Nkurunziza auch diesmal auf die Öffentlichkeit hören wird.

Ein HRW-Mitarbeiter veröffentlichte auf Twitter ein Foto von Nkurunziza, das Schüler im Jahr 2016 vor ihrer Festnahme bekritzelt haben sollen.

4/5 This is not the first time children are targeted with political repression in Burundi. In 2016 authorities also arrested schoolchildren for doodling on images of Nkurunziza.https://t.co/uUQKVElFcK pic.twitter.com/D0uGNTC7KV

— Lewis Mudge (@LewisMudge) March 20, 2019

Seit Jahren geht der Machthaber radikal Kurs gegen seine Kritiker vor. Den Vereinten Nationen zufolge soll Nkurunziza an Verbrechen gegen Oppositionelle mit zahlreichen Toten verantwortlich sein.

Der UN-Menschenrechtsrat berichtete von Festnahmen, Misshandlungen, Folter, Verschleppungen und sexueller Gewalt im ostafrikanischen Staat.

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