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Kultur - 18.05.2019

Star-Architekt Pei mit 102 Jahren gestorben

Abstrakte Formen und scharfe, geometrische Designs machten den aus China stammenden Architekten Ieoh Ming Pei im Westen zum Star. Auch in Berlin hinterließ er Spuren.

Ein erfülltes Leben. I.M. Pei 2016 bei einer Preisverleihung in New York.

Der amerikanisch-chinesische Stararchitekt I. M. Pei ist im Alter von 102 Jahren gestorben. Das wurde der Deutschen Presse-Agentur von seinem Büro bestätigt. Berühmt wurde der Pritzker-Preisträger unter anderem mit der Gestaltung der Glaspyramide am Louvre in Paris. Sein Umgang mit simplen geometrischen Formen und das Spiel mit dem Licht prägten seine Arbeit. In Deutschland kreierte Pei einen 2003 eröffneten Anbau für das Deutsche Historische Museum in Berlin mit einem spiralförmigen Treppenhaus aus Glas und Stahl.

Die Glaspyramide am Louvre in Paris.

Pei wurde 1917 im südchinesischen Guangzhou (Kanton) geboren und wuchs in Hongkong und Shanghai auf. Schon mit 17 Jahren zog es ihn in die USA. Die Kunst der Architektur lernte er dort ab 1935 an der University of Pennsylvania, ehe er am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge und 1946 an der Harvard Graduate School of Design Abschlüsse in Architektur machte. Unter seinen Dozenten waren unter anderem die Bauhaus-Architekten Marcel Breuer und Walter Gropius.

Als der Zweite Weltkrieg seine Rückkehr nach China verhinderte, waren Boston, New York und Los Angeles bald seine neuen Arbeitsplätze. In dieser Zeit schuf er städtische Projekte wie das Mile High Center in Denver, Colorado (1955), den neu gestalteten Hyde Park in Chicago (1959) und den Place Ville-Marie in Montreal (1965).

Es folgten prestigeträchtige Aufträge wie der Ostflügel der „National Gallery of Art“ in Washington (1978) und die Bibliothek für den ermordeten Präsidenten John F. Kennedy in Boston (1979). Mit seiner Frau Eileen Loo, die er schon aus Studienzeiten kannte, hatte er drei Söhne und eine Tochter.

Berlins Bürgermeister Michael Müller würdigt Peis Schaffen

Die Pritzker-Preisjury urteilte 1983 mit den Worten: „Ieoh Ming Pei hat diesem Jahrhundert einige seiner schönsten Innenräume und äußeren Formen gegeben“. Seine Vielseitigkeit und sein Können beim Materialgebrauch näherten sich dem Niveau von Poesie. Doch nicht alle erkannten sein Talent – die Glaspyramide am Louvre wurde von Kritikern zunächst als „Disneyland-Anbau“, als „Akt der Willkür“ und „gigantische Spielerei“ verschrien.

Auch Berlins Bürgermeister Michael Müller nimmt Anteil an der Trauer um den Architektur-Star. „Berlin verdankt diesem weltweit renommierten Architekten einen Edelstein in seinem Stadtbild“, erklärte der SPD-Politiker in einer Pressemitteilung. „Der einzigartige Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums ist ein herausragendes Exponat moderner Architektur, der auf künstlerisch einmalige Weise eine selten harmonische Verbindung von Moderne und Vergangenheit schafft. Wir trauern um einen Architekten von Weltrang und sind dankbar dafür, dass I.M. Pei auch unsere Stadt mit einem Zeugnis seiner Kreativität bereichert hat.“ (dpa)

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