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Kultur - 12.01.2019

Proteste gegen gekreuzigten Ronald McDonald

Israels Kulturministerin und katholische Bischöfe fordern die Entfernung der Skulptur mit dem Maskottchen der Fastfoodkette.

Ronald McDonald. Das Maskottchen der Fastfoodkette hängt im Haifa Museum of Art als Puppe am Kreuz.

Im israelischen Haifa gibt es heftigen Streit um ein Kunstwerk mit einem gekreuzigten Ronald

McDonald, dem Maskottchen der Fastfoodkette. Es stammt von den finnischen Künstler Jani Leinonen und trägt den Titel „McJesus“.

Das Haifa Museum of Art hat nach Medienangaben zahlreiche Beschwerden erhalten. Hunderte Christen versuchten versuchten am Freitag zudem, in die Gruppenausstellung „Shop It!“ einzudringen, die sich in Einzel-Schauen mit Titeln wie „Shopping Mall“ oder „Heilige Güter“ kritisch mit der Konsumgesellschaft auseinandersetzt und bereits seit Ende Juli 2018 zu sehen ist. Dabei wurden am Freitag nach Informationen der Zeitung „Haaretz“ drei Polizisten verletzt; ein 32-Jähriger wurde festgenommen. In der Nacht zuvor war ein Brandsatz auf das Museum geworfen worden.

Auch Israels Kulturministerin Miri Regev protestierte. Sie forderte laut „Haaretz“ die Entfernung des Werks, das die Gefühle von Christen verletze. Das Gleiche verlangten die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes. Sie forderten die Stadt ebenfalls auf, die als verletzend empfundene Christusdarstellung aus der Schau zu entfernen. Zwar betonten sie das Recht auf Meinungsfreiheit, auch teile man das Ziel der Ausstellung, die Konsumgesellschaft zu kritisieren. Es sei aber nicht hinnehmbar, dazu „das bedeutendste Symbol der christlichen Religion“ zu missbrauchen, so die Bischöfe.

Ken und Barbie als Christus und Marie, auch dagegen regt sich Protest

Am Samstag meldete sich auch das griechisch-orthodoxe Patriarchat zu Wort und forderte zusätzlich die Entfernung mehrerer Kunstwerke, die Christus und Maria darstellen, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. Neben dem Kunstwerk von Jani Leinonen stießen demnach Christus- und Mariendarstellungen als Ken und Barbie auf Kritik. Von der Stadt Haifa verlangte das Patriarchat eine Entschuldigung für die Finanzierung einer solchen Ausstellung.

Das Museum kündigte an, einen Warnhinweis auf den potenziell verletzenden Charakter der Ausstellung anzubringen. Das Kunstwerk verweise auf den zynischen Gebrauch religiöser Symbole durch Großkonzerne, hieß es. Jani Leinonen hat Ronald McDonald in seinen Werken bislang nicht nur als Jesus am Kreuz zweckentfremdet, sondern auch als McBuddha und als McPharao. „Die Kunst ist eine Lüge, die die Wahrheit enthüllt“, sagt er. Kunst, die sich kritisch mit christlichen Symbolen und Ikonografien befasst, sieht sich immer wieder mit dem Vorwurf der Blasphemie konfrontiert. KNA/Tsp

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