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Kultur - 06.12.2018

Politsatire „Vice“ und Musikdrama „A Star is Born“ sind Favoriten

Diversität ist Trumpf bei den Globes 2019. Aber nur männliche Regisseure sind nominiert. Bei den Auslands-Globes geht Henckel von Donnersmarcks „Werk ohne Autor“ ins Rennen.

Statuen der Golden Globes

„Werk ohne Autor“ von Florian Henckel von Donnersmarck ist in der Kategorie „Bester nicht-englischsprachiger Film“ für den Golden Globe nominiert. Das umstrittene Künstlerporträt mit Tom Schilling in der Rolle eines Gerhard Richter nachempfundenen Malers tritt unter anderem gegen den mexikanischen Netflix-Film „Roma“ von Alfonso Cuarón an, der in Venedig den Goldenen Löwen gewann. Auch „Werk ohne Autor“ feierte auf dem Festival Weltpremiere, ging aber leer aus. Außerdem wurden „Girl“ aus Belgien, „Kapernaum“ aus Libanon und den Cannes-Sieger „Shoplifters“ aus Japan vorausgewählt.
Bei den Hauptkategorien ist Diversität Trumpf, etliche Filme über das schwarze Amerika, über Rassismus in den USA und über prominente und mächtige Frauen sind dabei. Ryan Cooglers „Black Panther“, der erste Superheldenstreifen mit schwarzer Besetzung, konkurriert bei den Dramen mit Spike Lees „Blackkklansman“, den Musikerporträts „A Star is Born“ „ mit Lady Gaga und „Bohemian Rhapsody“ über Freddie Mercury und mit „Beale Street“, einer James-Baldwin-Adaption von Oscar-Gewinner Barry Jenkins („Moonlight“). Favorit mit sechs Nominierungen ist die Politsatire „Vice“ mit Christian Bale als Dick Cheney in der Kategorie Komödie. Das Werk von Adam McKay ist unter anderem auch für die besten Hauptdarsteller (Bale und Amy Adams) nominiert. Bei den Komödien treten außerdem Yorgos Lanthimos’ Queen-Anne-Film „The Favourite“, das Roadmovie „Green Book“ über die Freundschaft eines schwarzen Pianisten mit einem weißen Fahrer an ( je 5 Nominierungen), zudem „Crazy Rich Asians“ und „Mary Poppins Returns“. Bei den Schauspielerinnen konkurriert Lady Gaga unter anderem mit Glenn Close („The Wife“) und Nicole Kidman („Destroyer“). Lady Gagas Filmpartner Bradley Cooper tritt in der Kategorie „Bester Schauspieler“ an, er ist für „A Star is Born“ auch als bester Regisseur nominiert. In dieser Kategorie sind mit Alfonso Cuarón, Peter Farrelly, Spike Lee und Adam McKay erneut nur Männer nominiert – von Diversität kann hier keine Rede sein.

Globe-Chancen für Daniel Brühl

Die vom Verband der Auslandspresse verliehenen Auszeichnungen in 25 Kategorien eröffnen die jährliche „Award Season“ in den USA und gelten als Seismograph für die Oscar-Kandidaten der Saison. Anders als bei den Oscars unterscheiden die Globes zwischen Drama und Komödie, auch werden Preise für TV-Produktionen vergeben. Dort ist Daniel Brühl für seine Rolle in der Krimiserie „The Alienist“ nominiert.
Bei der letzten Verleihung hatte Fatih Akins NSU-Drama „Aus dem Nichts“ als deutscher Film den Auslands-Globe gewonnen. Florian Henckel von Donnersmarck war 2007 mit seinem Stasi-Drama „Das Leben der Anderen“ bei den Globes leer ausgegangen, gewann dann aber den Oscar als bester nicht-englischsprachiger Film. Die Trophäen in Form einer goldfarbenen Weltkugel werden am 6. Januar 2019 in Beverly Hills verliehen. Moderiert wird die Gala von der Schauspielerin Sandra Oh und dem Komiker und Schauspieler Andy Samberg. dpa/Tsp

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